Seid nett zur Generation Z!

„Seid nett zur Generation Z!“

 

Trotz innerer Widerstände müssen Führungskräfte das Potential verstehen und es erfolgreich entfalten.

Die Kritik an der Generation Z ist weit verbreitet, doch sie macht aus meiner Sicht keinen Sinn. Stattdessen sollten wir diese Generation besser verstehen und von ihr lernen! Die Zeiten, in denen „früher alles besser war“, sind längst vorbei. Die wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Umstände ändern sich heute und in Zukunft so schnell, dass wir von denen lernen müssen, die in diesen sich schnell wandelnden Bedingungen aufgewachsen sind und wissen, wie man damit umgeht und weniger Angst vor Wandel haben.

Die Generationen vor der Generation Z haben die digitalen Grundlagen geschaffen, die diese Veränderungen ermöglicht haben. Doch es ist die Generation Z, die diese Technologien und Wandel intuitiv aufnimmt und geschickt nutzt. Daher können wir den Weg für diejenigen ebnen, die mit diesen Fähigkeiten aufgewachsen sind und sie im Blut haben.

Und eines ist sicher: Die traditionellen Verhaltensregeln, Etikette und fragwürdigen Hierarchiestrukturen werden von der jüngeren Generation nicht mehr akzeptiert. Zu Recht! Wir sind an einem Punkt angekommen, an dem wir den führenden Wirtschaftsnationen hinterherhinken. Daher sollten wir unsere vermeintlichen Errungenschaften, die bereits Jahrzehnte zurückliegen, überdenken. Eine Zusammenarbeit aller Generationen ist notwendig, um in neuen Strukturen wieder aufzuholen.

Die Kritik und das Verurteilen dieser Generation führt nur dazu, dass wir nicht lernen und noch weiter ins Hintertreffen geraten. Die Generation Z ist so real wie das Internet war und ist. Diejenigen, die das Internet anfangs verteufelt haben, sind jetzt meist nicht mehr am Markt – Glückwunsch!

Zudem sollten wir wieder zu einer klaren Sprache zurückfinden, denn leere Klagen und sinnlose Schuldzuweisungen haben uns als Nation in fragwürdige gesellschaftliche und politische Bereiche gebracht. Es war einmal schick und opportun zu sagen: „Das ganze Digitalisierungszeug interessiert mich nicht. Früher ging das auch so.” Doch diese Zeiten sind vorbei. Heute, mehr denn je, muss aktiv gestaltet und nicht einfach nur kritisiert werden. Die Geschichte wird die Führungspersonen in Gesellschaft, Politik und Wirtschaft nach ihren Leistung bei der Anpassung an sich immer schneller ergebenden Veränderungen  und der aktiven Lösung struktureller, kulturelller und wirtschaftlichen Problemstellungen, messen.

Die Generation Z, geboren ab Mitte der 1990er Jahre, ist die erste Gruppe der Digital Natives. Sie wurde in ein digitales Zeitalter hineingeboren, in dem das Internet und digitale Tools und Medien nicht mehr wegzudenken sind. Die Generation Z bewegt sich wie keine andere Personengruppe im Netz und integriert das Smartphone vollständig in ihre Lebenswelt.

Ihre Kommunikation erfolgt größtenteils über das Internet, was ihre Art und Weise, miteinander in Kontakt zu treten und Informationen zu beziehen, verändert. Dabei verschmelzen reale und digitale Welten immer mehr.

In Bezug auf Beziehungen und Bindungen bevorzugt die Generation Z Unverbindlichkeit. Die eigene Familie und enge Freunde haben oberste Priorität, während andere Beziehungen oft nur digital gepflegt werden und von kurzer Dauer sind.

Die wichtigsten Werte dieser Generation sind Gesundheit, Freiheit, Individualität, Freundschaft, Familie, Gerechtigkeit sowie Diversität und Multikulturalität.

Die Generation Z betrachtet die Zukunft realistisch, im Gegensatz zum Optimismus der Generation Y. Sie sind schnell verunsichert und suchen bei ihren Mitmenschen Bestätigung, während sie gleichzeitig den Drang haben, sich selbst zu verwirklichen.

Für Unternehmen bedeutet dies, dass sie sich auf neue Erwartungen und Ansprüche der Generation Z einstellen müssen, wenn sie talentierte Fachkräfte gewinnen und halten möchten. Das gleiche gilt für die kommenden Generationen die sich in schnelleren Abständen entwickeln werden.

Die Zeiten der pauschalen Ansätze sind vorbei. Jedes Unternehmen muss sich individuell auf die Generation Z einstellen, um ein stabiles und lukratives Arbeitsumfeld zu schaffen, in dem sich alle Generationen wohlfühlen.

Letztendlich müssen wir lernen, generationenübergreifend zusammenzuarbeiten, um eine harmonische Arbeitswelt zu schaffen und den Fachkräftemangel zu bewältigen. Nur durch gegenseitiges Verständnis und Zusammenarbeit können wir gemeinsam eine bessere Zukunft gestalten. Führung bedeutet heute das Fremde zu verstehen, das Potential zu erkennen und die anvertrauten Organisationen in neue Märkte und Strukturen gestaltend und motivierend zu begleiten.

Führungskräfte können hierdurch bei der Suche, Integration und Zusammenarbeit mit neuen Talenten ihre Wirksamkeit und damit den Erfolg des Unternehmens erheblich steigern. Sie sollten alle internen und externen Ressourcen dafür nutzen.

Welche Erfahrungen habt ihr mit dem Umgang mit der Generation Z gemacht oder wie plant ihr vorzugehen?

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